Rentiere und Nikolausmützen im Spätfrühling

Hi, ich bin Liv aus der G9a und möchte euch von meinen Erlebnissen in diesem Frühjahr erzählen, als ich an einer Forschungsexpedition zum Nordkap teilgenommen habe.

Ende 2022 bin ich durch das Plusprogramm auf das Angebot für eine Junior-Forschungsexpedition aufmerksam geworden und habe mich sofort beworben. Als die Zusage auf meine Bewerbung kam, habe ich mich sehr gefreut. Einige der Teilnahmebedingungen waren eine Erste-Hilfe-Ausbildung und auch ein internationales Computer-Zertifikat, da
wir auf der Fahrt viel recherchieren und dokumentieren mussten. Diese habe ich beide erfolgreich abgeschlossen und konnte mich anschließend auf die weiteren Vorbereitungen konzentrieren.

Mitte Mai ging es dann endlich los: Am 12.05.2023 begann schließlich alles in Heidelberg mit dem ersten Zusammentreffen der Reisegruppe. Zu dieser Forschungsexpedition hatten sich noch viele andere Jugendliche angemeldet, die extra aus ganz Deutschland, Österreich, Polen und sogar Peru angereist waren. Nachdem wir uns erstmal ein wenig kennengelernt haben, hieß es auch schon alles in den Bus zu packen und loszufahren, denn wir hatten noch eine lange Strecke bis zu unserem Ziel.

Da wir nicht nur zum Spaß da waren, hatten wir uns gleich zu Beginn verschiedene Themen ausgesucht, die wir im Laufe der Reise untersuchen wollten, zum Beispiel Flora und Fauna oder auch die politische Situation in Skandinavien.

Wir sind sehr viel durch die skandinavische Wildnis gefahren, wo auch nicht selten mal eine Rentierherde mitten auf der Straße stand und uns angeschaut hat. Doch eins der besten Ereignisse war, als wir an die Grenze zum Polarkreis kamen. Dort gab es nämlich einen kleinen Vergnügungspark, in dem sich alles um das Thema Santa Claus drehte. Auch der Souvenirshop war voller Nikolausmützen und Co. und das Anprobieren hat ziemlich viel Spaß gemacht.

Funfact: In Skandinavien streiten sich die Länder, also Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark, in welchem Land der Weihnachtsmann zuhause ist 😀.

Das Beste jedoch war natürlich unsere Ankunft am Ziel, dem Nordkap. Für die, die es noch nicht wissen: Das Nordkap ist Europas nördlichster Festlandpunkt und zieht jährlich unglaublich viele Besucher an. Es gibt dort sogar ein kleines Museum und – wie überall – einen Souvenirshop. Während der Fahrt quer durch Schweden, Finnland, Norwegen und
Dänemark haben wir ebenfalls Stadtführungen durch Helsinki, Kopenhagen und Stockholm unternommen und weitere wunderschöne Orte besucht.

Obwohl das Altersspektrum von 12 bis einschließlich 21 Jahre recht groß war, haben wir uns alle super verstanden und es sind viele enge Freundschaften entstanden 😀.

Ich habe viele neue Erfahrungen sammeln können und kann euch so etwas nur empfehlen, soweit ihr den Schulstoff von zwei Wochen gut nacharbeiten könnt – das war der nicht so angenehme Teil der Expedition. Wir waren außerdem viel auf uns gestellt und mussten unsere Ziele, die wir uns zu Beginn gesetzt hatten, selbst erreichen. Doch das war auch zu unserem Vorteil: Wir sind viel selbstständiger geworden und mussten auch mal unsere kleinen grauen Zellen anstrengen, anstatt das von anderen erledigen zu lassen.

Liv Haas, G9a