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Freies Christliches Gymnasium
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Der Weihnachtsweg - Weihnachtskonzert 2017

Es ist Freitag, der 15 Dezember 2017, meine Uhr zeigt kurz vor 19 Uhr an. Mein Sohn und ich finden in letzter Sekunde bei zwei einheimischen Konzertbesuchern Gnade und dürfen uns mit ihnen in eine kleine, extrem gut gelegene Nische setzen, die sowohl dem Ohr wie auch dem Auge den vollen Konzertgenuss ermöglicht. Perfekt. Danke. 

Ich befinde mich in Nümbrecht, in einer wunderschönen, uralten evangelischen Kirche, deren Geschichte bis in die Mitte des neunten Jahrhunderts hineinreicht. Die Location ist gut gewählt. Stilecht lädt der historische Bau die Konzertbesucher ein. Außen wie innen ist es atmosphärisch. Weihnachtlich. Schön. 

Ich bin gespannt! 

Die Anmoderation übernimmt – klar – Johann Sebastian Bach. Oder war es Christine B. Fischer, Musiklehrerin am Gymnasium der FCBG und Leiterin des Schulorchesters? Nein, eigentlich werden wir von beiden zusammen begrüßt. Statt großer Worte erklingt „Air“. Ein Genuss. Und spätestens jetzt ist jeder angekommen. Die Kirche ist größtenteils gefüllt. Wer jetzt sitzt und lauscht, der hat es begriffen. Der Advent ist da, bald ist Weihnachten. Alles um uns herum ist wie weggeblasen. 

Mein Blick fällt zuerst auf die silbern blitzende Tuba. Wie schön. Nicht unbedingt das typischste Instrument in einem kleinen Schulorchester. 

Erst im Anschluss an die Ouvertüre tritt die Gastgeberin hervor und richtet ein paar herzliche Worte an das nun weihnachtlich eingestimmte Publikum. Wir werden kurz begrüßt, willkommen geheißen und werden dann als Zuhörer an Frau Fischer überreicht, die dem Konzert den roten Faden verleihen möchte: „Der Weihnachtsweg“ soll der Abend heißen. Sie philosophiert ein wenig darüber, was es mit einem Weg grundsätzlich so auf sich haben kann und mündet dann in einem kurzen geistlichen Impuls. 

Wieder einmal wird mir klar, dass die Freie Christliche Bekenntnisschule Gummersbach keine Schule ist, die in der Öffentlichkeit mit ihrem Standpunkt hadert. Nicht nur der Anlass, die Musik und die Texte, sondern auch die von Herzen kommende Moderation drücken aus: Wir sind christliche Schule – nicht nur von außen, sondern auch von innen. 
Die geistlichen Impulse ziehen sich Schritt für Schritt auf dem Weg durch das Konzert und bauen hier und da kleine Brücken zwischen den Beiträgen. Es langweilt mich nicht oder wirkt erzwungen. Es rundet ab.  

Im weiteren Verlauf präsentiert Tabea Schäfer, Musiklehrerin an der Realschule der FCBG, ein zart schwebendes, durch Dissonanzen funkelndes Gesangsstück mit dem Teen-, Jugend und Projektchor, bei dem die vier Strophen nicht nur auf die einzelnen Gruppen und das Tutti (alle zusammen) verteilt wurden, sondern die Gruppen sich auch räumlich splitten – Dolby Surround im wahrsten Sinne des Wortes. 

Es folgen weitere, Chorstücke in immer neuer Zusammensetzung aus Chorgruppen unter der Leitung der zuletzt Genannten, die zum einen textlich bzw. inhaltlich noch einmal das Christliche an Weihnachten betonen, den Zuschauer zum anderen mit einem engelsgleichen und klangvollen „Hosianna!“ fast schon zu den Hirten auf dem Feld entführen. 

Selbst die Tatsache, dass ein Beitrag komplett entfallen muss, tut der Atmosphäre keinen Abbruch. Christine B. Fischer sieht es gar nicht ein, den Zuschauern den wirklich zum Nachdenken anregenden Text aus „Mary, did you know“ vorzuenthalten und liest ihn kurzer Hand in die konzentrierte Stille dieser ungeplanten Pause hinein. 

Aber auch das bis hierhin mit Freude lauschende Publikum kommt auf seine Kosten. Zwei Mal an diesem Abend sind es die Stimmen der Zuhörer, die, begleitet von gut vorbereiteten Musikern, die Mauern der alten Kirche mit den herrlichen Harmonien altehrwürdiger Weihnachtschoräle füllen. Eine schöne Zäsur inmitten der Vortragsstücke. 

Doch sind es nicht nur die in der Weihnachtsmusik fest etablierten Komponisten und Kompositionen, die an diesem Abend zu genießen sind. Immer wieder durchbrechen moderne, teils der Populärmusik entliehene Musikstücke das Traditionelle und schaffen ein angenehmes Gleichgewicht. Insbesondere vereinzelte Schulklassen bzw. Klassenverbände haben sich dieser Aufgabe angenommen, was in meinen Augen wirklich gelungen ist. Vielen Dank dafür, Frau Fischer und Frau Debus.

Im letzten Teil dieses Konzertes ist es dann noch einmal Tabea Schäfer, die mit ihren Schützlingen vor allem stimmlich verzaubert. Nicht nur Text und Musik stehen hier Stück für Stück oder, wie es dem Motto des Abends eher entspricht, Schritt für Schritt im Vordergrund, sondern sind es vor allem „Ich wünsche mir“ und „Weihnachtszeit, Freudenzeit“, die fast schon pädagogisch daherkommen und durch einige inhaltliche Hinweise seitens der Chorleiterin zum Nachdenken anregen. 

Vor dem Finale dann noch eine Verschnaufpause: Die Schulleiter der Haupt- und Realschule, Herr Sieling und Herr Martens, lassen es sich nicht nehmen, mit humorvollen aber auch aufrichtig anerkennenden Grußworten den Einsatz und die Arbeit aller Beteiligten zu loben und zu würdigen. Und Frau Trippe? Nun ja, die bleibt sitzen… - und bereitet sich auf ihren nächsten Querflöteneinsatz vor. 

Zum Abschluss erreicht das Konzert durch ein fast komplettes Tutti aus Instrumenten und Stimmen seinen Höhepunkt. Auch hier füllen nicht nur die satten Klänge von „Hallelujah“ das Hauptschiff, sondern erreicht Christine B. Fischer vor allem durch das Verteilen der Sänger im Saal ein Klangerlebnis der besonderen Art. 

Doch bleibt es nicht bei der Coda – es folgt eine Codetta: Mit der Wiederholung einer Strophe aus dem zuvor in fulminanter Energie gesungenen „Engel bringen frohe Kunde“ wird dem musikalisch gestalterischen Gesamtwerk des Abends nach dem ersten noch ein zweites, sympathisches „Endchen“ angehängt.  

Ich blicke auf einen abwechslungsreichen, kurzweiligen und farbenfrohen Weihnachtsweg zurück. Sicherlich gab es hier und da kleine Pannen, eine verstimmte Geige oder einen verpassten Einsatz. Als Neuling in der „Welt der FCBG“ bleibt mir jedoch nach diesem Konzertabend vor allem eines im Sinn: Hier wurde mit Herz und Leidenschaft gearbeitet, nicht mit kühler Berechnung und Perfektion. Ich habe ein Stückchen Weihnachten gespürt und bin dankbar, dabei gewesen zu sein. 

Christian Kossen 

 

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